Tag 1 Transfer und Punta Cometa
Wir starten in Oaxaca Stadt um 07.00 Uhr morgens.
Von Stunde zu Stunde wird das Klima heißer und feuchter, auch die Vegetation verändert sich drastisch, Bananenbäume, Kokospalmen und Kaffeepflanzen bestimmen nun das Landschaftsbild. Unser Ziel ist Mazunte, ein noch typisches Fischerdorf mit kleiner touristischer Infrastruktur. Übernachten werden wir in einer kleinen Pension in Mazunte, die für die nächsten zwei Tage unser „Heimathafen“ sein wird.
Die Fahrzeit nach Mazunte beträgt ca. 6 Std. Über eine sehr kurvenreiche Bergstrasse durchqueren wir die südliche Sierra. Wir halten in San Jose del Pacifico (auf 2700 m Höhe) und machen eine Mittagspause in San Jose Chacalapa, wo Sie die erste Gelegenheit haben sich an das feuchtheiße Klima der Küstenregionen zu akklimatisieren.
Am Spätnachmittag machen wir einen Spaziergang zu „Punta Cometa“, dem südlichsten Punkt des geografischen Nordamerikas und schauen wie die Sonne im Pazifik versinkt. Übernachtung Hotel Altamira/Mazunte.
Tag 2 Naturkosmetikfabrik und Gemeindeprojekt „La Ventanilla“
Früh am Morgen besuchen wir gemeinsam die Naturkosmetikmanufaktur initiiert von der Firma BODY SHOP und fahren anschließend an den Strand von San Agustinillo. Am Morgen ist es hier besonders schön, am fast immer menschenleeren Strand kann man ausgiebige Spaziergänge machen und sich den Wind um die Nase wehen lassen.
Der Nachmittag gehört dann dem Gemeindeprojekt "La Ventanilla", einem kleinen Dörfchen mit einer Süßwasserlagune, die durch den Hurrikan Paulina 1997 schwer geschädigt wurde. Seitdem arbeiten die Gemeindemitglieder an einem ecotouristischen Projekt das helfen soll das ökologische Gleichgewicht in der Lagune wieder herzustellen. Ein Gemeindemitglied wird uns führen. Anschließend machen wir eine Bootstour in die Süßwasserlagune bei der Sie zahlreiche Vögel, Krokodile und Leguane in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können. Mit ein bisschen Glück können wir vielleicht kleine Seeschildkröten freilassen.
Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang und genießen ein köstliches Abendessen, zubereitet von der Frauenkooperative La Ventanilla, die seit Anfang 2002 ein dorfeigenes Restaurant betreibt.
Hintergrund / Projektbeschreibung
La Ventanilla Pazifikküste-Oaxaca / Mexiko
La Ventanilla ist ein kleines Dorf an der Pazifikküste Oaxacas. 25 Familien leben dort, hauptsächlich vom Fischfang. Zum Dorf gehört ein ca. 5 km langer Strand und eine Süßwasserlagune mit einer einzigartigen Fauna und Flora. Unzählige Vögel und Reptilien, viele inzwischen vom Aussterben bedroht, haben hier ihr zu Hause. Ausserdem produzieren die Mangroven eine Unzahl von Krustentieren und Mikroorganismen, die vielen Fischen, Seeschildkröten und Delphinen als Nahrung dienen, vermehrt in der Regenzeit wenn der Wasserstand der Lagune steigt und das Meer sich mit ihr vereinigt.
1997 richtete der Hurrikan Paulina fast irreparable Schäden in diesem empfindlichen Ökosystem an. Das war der Anlass für die Bewohner des Dorfes ein Projekt ins Leben zu rufen zum Erhalt und Wiederaufbau ihres Lebensraumes "Servicios Ecoturisticos La Ventanilla, S.C. de R.L.".
Mit Hilfe des Body Shops wurde ein Informationscenter gebaut und von hier aus werden Bootsausflüge in die Lagune, Reitausflüge am Strand oder Wanderungen über eine kleine Insel inmitten der Lagune angeboten. Die Einnahmen kommen direkt den Einwohnern von La Ventanilla zugute und helfen die Lagune und die Mangroven zu erhalten und zu erneuern.
So konnte zum Beispiel eine Aufforstungsanlage und eine Aufzuchtsstation für Krokodile gegründet werden. Alle angebotenen Touren werden von den Fischern des Dorfes geführt so dass auch eine neue Einkommensmöglichkeit geschaffen wurde, die unter anderem verhindert das weiterhin Seeschildkröten gefangen und getötet werden.
Im März 2004 gewann La Ventanilla den Touristikpreis ToDo im Internationalen Wettbewerb für Sozialverantwortlichen Tourismus des Studienkreises für Tourismus und Entwicklung. Die begehrte und in der Branche hoch geschätzte Auszeichnung wird jährlich auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin verliehen. Übernachtung Hotel Altamira/Mazunte.
Tag 3
Besuch des Bodyshop und des Seeschildkrötenmuseums in Mazunte und Transfer zur Kaffeeplantage El Mamey mit Besuch des Schmetterlinggartens in Llano Grande.
Gleich nach dem Frühstück fahren wir gemeinsam zu einer lokalen Naturkosmetikfabrik initiiert von der Firma BODY SHOP und direkt in Anschluss werden wir das Seeschildkrötenmuseum in Mazunte besuchen. Der Fang und die Vermarktung von Seeschildkröten war lange Zeit die beste Einnahmequelle vieler Fischerdörfer in ganz Mexiko (sieben der acht existierenden Arten haben ihr zu Hause in mexikanischen Gewässern) was dazu führte das fast alle Arten heute vom Aussterben bedroht sind. Allein in Mazunte wurden an manchen Tagen bis zu 3'000 Seeschildkröten abgeschlachtet. Erst 1990 wurde der Fang von der mexikanischen Regierung auf nationaler Ebene verboten, mit dem Verbot wurden aber auch vielen Familien die Lebensgrundlage entzogen.
Das Seeschildkröten-Zentrum in Mazunte wurde 1994 eröffnet, es ist zugleich Forschungszentrum, Aufzuchtsstation und Museum. Es war der Grundstein eines ökologisch ausgerichteten Tourismus, der der Region neue Einnahmequellen verschaffen sollte. Im Rahmen dieses nachhaltigen Entwicklungsprojekt entstand auch die Naturkosmetikfabrik, initiiert vom Body Shop und das "La Ventanilla" Gemeindeprojekt, die Sie ja schon gestern kennengelernt haben. Es ist eine Freude zu sehen wie sich die Projekte im Laufe der Jahre entwickelt und stabilisiert haben.
Nach unserem Aufenthalt in Mazunte werden Sie heute ein völlig anderes Gesicht der Küstenregion Oaxacas kennenlernen. Auf dem Weg zur Kaffeeplantage besuchen wir ein weiteres Gemeindeprojekt in Llano Grande.
Das Dorf hat einen Schmetterlingsgarten eingerichtet der sowohl zum Schutz der Artenvielfalt, als auch zu Schulungs- und Aufklärungszwecken dient. Wir gönnen uns eine weitere Abkühlung in den Wasserfällen von Llano Grande und von hier geht es dann weiter über eine Schotterstrasse bis Santa Maria Xadani in das Land der Legenden, Feen und Zwerge.
Die Kaffeeplantage "El Mamey" liegt acht Kilometer hinter dem Dorf und man kann sich nur schwer vorstellen was einen Deutschen aus Kaiserslautern in den dreißiger Jahren dazu bewegte hier mitten im Dschungel Kaffee zu pflanzen und eine Familie zu gründen. Damals war der Kaffeeanbau ein gutes Geschäft, heute jedoch mit den immer weiter fallenden Kaffeepreisen ist es für viele Familien schwer geworden weiterhin von dieser Knochenarbeit zu überleben.
Die Familie Mattern wird uns herzlich empfangen und spätestens beim Mittagessen an einem langen schweren Holztisch, gedeckt mit mexikanisch / deutschen Köstlichkeiten, werden Sie sich schlagartig in eine andere Zeit versetzt fühlen.
Das Haus ist einfach, aber mit viel Liebe von den Enkeln wieder hergerichtet worden. Es gibt nur Gemeinschaftsbäder mit kaltem Wasser, aber trotz dieser Entbehrungen sind wir überzeugt davon dass die Zeit die Sie hier verbringen werden unvergeßlich bleibt. Die Fahrzeit von Mazunte auf die Finca beträgt ca.3 Std., 1,5 Std. davon befinden wir uns auf einer holprigen Schotterstrasse, die vor allem nach der Regenzeit recht abenteuerlich ist. 70% aller Straßen im Oaxaca Staat sind unasphaltiert. Übernachtung auf der Finca
Tag 4
Dieser Tag gehört ganz der Kaffeeplantage.Auf kleinen Wanderungen durch die Kaffeepflanzungen wird uns Jose Angel (unser Führer vor Ort und jüngster Sohn der Familie Mattern) den gesamten Kaffeeprozess (organischer Anbau) erklären.
Von November bis März wird der Kaffee geerntet, so dass Sie als Besucher der Plantage auch direkt bei der Ernte mithelfen können. Einer unserer Spaziergänge führt uns an einen Wasserfall mit natürlichen Whirlpools und Bademöglichkeit. Wer müde wird vom vielen herumlaufen kann sich auf die Veranda des Hauses zurückziehen und hier in einer Hängematte die Geräuschkulisse des Dschungels erleben. Mathilde kann auch immer Hilfe in der Küche gebrauchen, vor allem bei der Herstellung von Tortillas, die bei keiner Mahlzeit fehlen dürfen. Übernachtung auf der Finca.
Tag 5
Nach einem ausgiebigen Frühstück müssen wir leider schon Abschied nehmen von diesem kleinen, verborgenen Paradies. Verschiedene Transfermöglichkeiten sind einfach zu organisieren für jemand der nicht nach Oaxaca Stadt zurück fahren möchte:
- Huatulco Flughafen – 2,5 Std (direkte Flüge nach Oaxaca Stadt, Mexico City und Houston)
- Tehuantepec – 3 Std (Öffentlicher Verkehr Richtung San Cristobal de las Casas)
|